Reputation


Georg Schnitzler:

Atelierhaus artfactory Köln
Dünnwalder Mauspfad 341, 51069 Köln http://www.georg-schnitzler.deinfo@georg-schnitzler.de

Bildender Künstler
Sociétaire du Salon d’Automne Paris
Beirat des BBK Landesverbandes NRW
2. Vorsitzender des BBK Bonn, Rhein-Sieg
Beirat des 68elf Kunstvereins Köln
Beirat des Kunstvereins für den Rhein-Sieg-Kreis

ständig vertreten durch:
Galerie Mühlfeld + Stohrer, Frankfurt http://www.galerie-muehlfeld-stohrer.de

Im Rahmen meiner ehemaligen Tätigkeit als Dozent für Malerei an der Freien Kunstschule Köln war Lisa Borjal in den Jahren von 2018 bis 2020 eine meiner Studentinnen und Studenten.
Lisa Borjal bewies früh eine eigenständige Arbeitsweise von hohem künstlerischem Wert und Wiedererkennungswert. Eine speziell von ihr entwickelte Spachteltechnik mit Eitempera-Farben auf Leinwand lässt ihre Arbeit unverkennbar werden. Borjal besitzt ein ausgesprochenes Talent und was in der Kunst oft wichtiger ist, ein untrügliches Gefühl für Farbe, Form, Linie und Fläche.

Nach Abschluss ihres Studiums ermutigte ich Lisa Borjal, weiterhin die künstlerische Laufbahn einzuschlagen und vermittelte sie und ihr Werk erfolgreich an den Kölner Galeristen Fritz Böhme und seine Galerie Eyegenart, deren künstlerischem Kanon sie bis heute angehört.

Mit ihrer bisherigen Ausstellungshistorie steht Borjal noch am Beginn ihres Weges, doch sie erfüllt alle Voraussetzungen für eine weitere, erfolgreiche Entwicklung.

Auch im Zusammenhang mit Borjals ungewöhnlichem, über das übliche Maß hinausgehenden sozialen Engagement, besonders in und für ihre Heimat, die Philippinen, ist es mir eine Ehre und ein Anliegen, Lisa Borjal in jeder Hinsicht zu unterstützen, ihr ihre künstlerische Expertise zu bescheinigen und sie weiteren interessierten Kunst- und Kulturveranstaltern anzuempfehlen.

(Georg Schnitzler, Juli 2024)

Georg Schnitzler • Atelierhaus artfactory • Dünnwalder Mauspfad 341, 51069 Köln • http://www.georg-schnitzler.deinfo@georg-schnitzler.de



Eröffnungsrede von Fritz Böhme (Galerist):

BAHALA NA

„whatever happens, happens, things will turn out fine“


Lisa Borjal wurde auf den Philippinen geboren und wuchs in der Nähe von Manila
auf. Für sie spielte schon als Kind die faszinierende Farbigkeit, hervorgerufen durch
die Naturgewalten Ihrer Heimat, eine besondere Rolle. Schon in der Schule wurde
ihre Lehrerin auf die kleinen Zeichnungen und Bilder aufmerksam. Sie riet Lisas
Eltern, ihrer Tochter eine Ausbildung in Malerei oder Architektur zu ermöglichen.
Bereits mit 16 Jahren zog Lisa Borjal nach Deutschland, um ihre bereits dort
lebende Cousine zu unterstützen. Anschließend kehrte sie zurück auf die
Philippinen, merkte aber schnell, dass sie in Deutschland schon fast eine zweite
Heimat gefunden hatte. Mit ihrem Entschluss, sich hier zur
Intensivkrankenschwester ausbilden zu lassen, begann ihr neues Leben in
Deutschland.
Da die Malerei zum ständigen Begleiter ihres Lebens geworden war, war es für sie
Selbstverständlich, sich auch in ihren künstlerischen Fähigkeiten
weiterzuqualifizieren. Und so machte sie an der Freie Kunstschule Köln 2020 nach
Studium ihr Diplom.
Bei ihren Besuchen auf den Philippinen fotografierte sie neben der spezifischen
Flora die Menschen in ihrem Lebenszusammenhang. Darüber hinaus hielt sie
immer wieder auch die imposanten Naturgewalten fest. Die Fotografien sind bei ihr
ein Mittel der Inspiration, um Eindrücke ihrer philippinischen Heimat
wiederzugeben. Sogar volkstümliche Fabelwesen, wie der sogenannte (Tikbalang)
aus ihrer Kindheit, spielen in ihren Bildern eine Rolle.
Als Malgrund werden von ihr neben der Leinwand auch Holz (Plywood), Papier und
Karton benutzt. Als Malmittel dient ihr meist Ölfarbe und Eitempera. Neben der
Arbeit mit den üblichen Malmaterialien benutzt sie häufig auch die Spachteltechnik.

Als Wanderin zwischen den Kulturen sieht sie ihr malerisches Werk als Möglichkeit
einer verbindenden Kommunikation.
Lisa Borjal betrachtet die Situation der Menschen auf den Philippinen sehr kritisch.
In ihren Augen haben reiche Leute immer Sorgen und Klagen auf hohem Niveau.
Die Armut der Menschen wird in den Medien niemals so dargestellt, wie sie wirklich
ist. Die armen Menschen sind in Ihrem täglichen Leben viel unmittelbarer auf die
natürlichen Gegebenheiten angewiesen. Mit Blick auf die kleinen Dinge des Lebens
haben sie ein ganz anderes Verhältnis zu ihrer natürlichen Umgebung.
Die Künstlerin versucht, diesem Teil der Bevölkerung in ihrer Malerei eine andere
Form der Präsenz zu geben.
Während der Coronazeit begann sie neben der gegenständlichen Malerei auch mit
der Abstraktion. Für sie war es eine Antwort auf unruhige Zeiten.
Sozusagen, wie eine kleine Flamme ohne die wirkliche Dynamik eines Feuers.


(c) Lisa Borjal